Etui der Klarinetten Hermstedts
Leihgabe aus Privatbesitz
Leihgabe aus Privatbesitz
DIE INSTRUMENTE DES FÜRSTEN
Klarinetten, Basshörner et cetera
In der frühen Neuzeit hatten fast alle Musikinstrumente und auch die damaligen Signalgeräte, die wir inzwischen als Musikinstrumente verstehen – etwa Pauken und Trompeten, Hörner oder Pfeifen – einen inhomogenen und vergleichsweise geringen Tonvorrat.
Seit der Aufklärung ist das verstärkte Bestreben festzustellen, den Ambitus der Musikinstrumente zu weiten und die Lücken in ihren Tonvorräten systematisch zu schließen. Den Prozess der Vervollständigung eines nur diatonisch oder lückenhaft geordneten Tonvorrats nennt man Chromatisierung oder chromatische Erweiterung.
Zur Erleichterung und Verbesserung der Spieltechnik wurden vielfach Interfaces ersonnen: Tasten, Hebel, Klappen, Ventile und ähnliche Mechaniken. Diesen Entwicklungsprozess bezeichnet man als Mechanisierung. An beiden Entwicklungen wirkten im Zeitalter des Liberalismus auch branchenfremde Laien mit, damals anerkennend Dilettanten genannt, etwa akademische Gelehrte, Uhrmacher oder Maschinenbauer.
Der Sondershäuser Lexikograph Ernst Ludwig Gerber hat die Biographie des Uhrmachers Gerhard Hoffmann überliefert, der 1729, also schon ein knappes Jahrhundert vor Hermstedt und Streitwolf, einen vorausgegangenen Beitrag zur kleinschrittigen Mechanisierung und Chromatisierung der Holzblasinstrumente geleistet hatte. Eindrucksvoll demonstriert dies die lange Dauer der angesprochenen Prozesse.
Aus dieser langen Entwicklung der Holzblasinstrumente zeigt die Ausstellung folgende Einzelschritte auf:
• Ebenholz und Elfenbein
• Frühe Klarinetten
• Klarinetten um 1800
• Die sechste Klappe
• Klarinetten mit Wechselstücken
• Die chromatische Klarinette von Iwan Müller
• Blätter und Mundstücke
• Serpent und Basshorn
• Streitwolfs Bassklarinette
• Die Werkstatt Grenser
Die Mechanisierung machte auch vor anderen Instrumententypen nicht halt:
• Die Mechanisierung der Harfe
Das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig hält noch viele weitere Objekte bereit, die dieses Thema anschaulich machen.
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DIGITAL ORGANOLOGY – Forschungsstelle am Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig – Impressum
Seit der Aufklärung ist das verstärkte Bestreben festzustellen, den Ambitus der Musikinstrumente zu weiten und die Lücken in ihren Tonvorräten systematisch zu schließen. Den Prozess der Vervollständigung eines nur diatonisch oder lückenhaft geordneten Tonvorrats nennt man Chromatisierung oder chromatische Erweiterung.
Zur Erleichterung und Verbesserung der Spieltechnik wurden vielfach Interfaces ersonnen: Tasten, Hebel, Klappen, Ventile und ähnliche Mechaniken. Diesen Entwicklungsprozess bezeichnet man als Mechanisierung. An beiden Entwicklungen wirkten im Zeitalter des Liberalismus auch branchenfremde Laien mit, damals anerkennend Dilettanten genannt, etwa akademische Gelehrte, Uhrmacher oder Maschinenbauer.
Der Sondershäuser Lexikograph Ernst Ludwig Gerber hat die Biographie des Uhrmachers Gerhard Hoffmann überliefert, der 1729, also schon ein knappes Jahrhundert vor Hermstedt und Streitwolf, einen vorausgegangenen Beitrag zur kleinschrittigen Mechanisierung und Chromatisierung der Holzblasinstrumente geleistet hatte. Eindrucksvoll demonstriert dies die lange Dauer der angesprochenen Prozesse.
Aus dieser langen Entwicklung der Holzblasinstrumente zeigt die Ausstellung folgende Einzelschritte auf:
• Ebenholz und Elfenbein
• Frühe Klarinetten
• Klarinetten um 1800
• Die sechste Klappe
• Klarinetten mit Wechselstücken
• Die chromatische Klarinette von Iwan Müller
• Blätter und Mundstücke
• Serpent und Basshorn
• Streitwolfs Bassklarinette
• Die Werkstatt Grenser
Die Mechanisierung machte auch vor anderen Instrumententypen nicht halt:
• Die Mechanisierung der Harfe
Das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig hält noch viele weitere Objekte bereit, die dieses Thema anschaulich machen.
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